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Ganzjährige Hilfe für den heimischen Igel

Fehlende Nahrung und Unterschlupfmöglichkeiten machen vielen Wildtieren täglich zu schaffen, so auch dem Igel. Je nach Wetter und Region benötigt dieser unter Umständen ganzjährige Hilfe, damit er überleben kann. Die Hauptaktivitätszeit ist von April bis Oktober, wo der Igel besonders auf Deine Unterstützung angewiesen ist.

2018 und 2019 war ein schreckliches Jahr für unsere stacheligen Wildtiere. Bereits im Sommer wurde von überfüllten Auffangstationen, weil hungrige und durstige Tiere tagsüber angegriffen wurden, berichtet. Doch was genau ist passiert?

Die erhöhte Hitze und Trockenheit sorgte dafür, dass der Futtermangel verstärkt wird, denn viele bodenlebende Tiere wie Käfer, Spinnen, Würmer und viele mehr zogen sich in das Erdreich zurück, wo es zumindest noch ein wenig Feuchtigkeit gab. Dadurch waren sie schwerer für die Igel zu erreichen. Besonders Igelmütter sind von diesem Futtermangel betroffen, da sie viel Energie in der Schwangerschaft und bei der Jungenaufzucht benötigen. Um den Winter zu überleben, müssen die stacheligen Erdbewohner von spätestens April bis Oktober eine lebenswichtige Fettschicht anfuttern, da sie sonst zu erfrieren drohen.

Du kannst diesen Tieren vor Deiner eigenen Haustür helfen – und zwar das gesamte Jahr über.

Allgemeine Infos zum Winterschlaf

Igel machen einen Winterschlaf. Hier arbeitet der Stoffwechsel bei 4 Grad Körpertemperatur. Bei nur 20 Herzschlägen und 5 Atemzügen pro Minute fährt der Körper komplett auf Sparflamme. Gleichzeitig verlieren die Tiere während der Überwinterung 20 bis 40% ihres Körpergewichtes, umso wichtiger ist die oben genannte Fettschicht.

Was viele nicht wissen – nicht der kalte „richtige“ Winter bereitet den Winterschläfern Probleme, sondern die vielen Warmphasen sind besonders energiezehrend. Grund dafür ist, dass der Igel erst dann in den Winterschlaf geht, wenn die Bodentemperatur langfristig um den Gefrierpunkt liegt. Bleibt es lange warm oder wird es immer wieder warm, sieht man den Igel durchaus auch im Winter auf Futtersuche, dabei gibt es in der Jahreszeit nur wenig Nahrung. Besonders dann solltest Du Futter für die Igel bereitstellen.

Frühjahr



Im Frühjahr erwachen die Igel aus ihrem Winterschlaf und begeben sich auf Futtersuche, um sich zu stärken. Da es Jahreszeitenbedingt noch kein allzu reichhaltiges Nahrungsangebot in der Natur gibt, ist es hilfreich, die Igel nach dem Erwachen aus ihrem Winterschlaf zuzufüttern.

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März

Im März erwachen die ersten Igel – meistens sind es kleine Jungtiere und schwache Igel – je nach Temperatur aus ihrem Winterschlaf. Die Natur selbst gibt zu diesem Zeitpunkt noch sehr wenig Futter her, aus diesem Grund ist die Zufütterung unverzichtbar. Achtung: Sind nachts noch Minusgrade, füttere bitte mit Katzen-Trockenfutter und stelle eine Schale Wasser daneben. Katzen-Nassfutter eignet sich erst bei wärmeren Temperaturen.

April

Spätestens jetzt erwachen die meisten Igel, nur sehr wohlernährte Altigel bleiben weiter bis in den Mai hinein in ihrem Winterschlaf. Die Natur bietet leider mittlerweile durch das Insektensterben nicht genug Nahrung an, aus diesem Grund sind die meisten Igel mit zu wenig Gewicht im Oktober schlafen gegangen. Auch jetzt ist die Zufütterung lebensnotwendig, damit diese Igel an Gewicht zulegen.

Mai

Im Mai sind nun wirklich alle Igel aus ihrem Winterschlaf erwacht und die Futtersuche, sowie die Paarungszeit, beginnt. Zur Zufütterung bietet sich im Garten ein Labyrinth-Futterhaus an, da der Labyrinth-Eingang verhindert, dass Katzen das Futter wegfressen. Zusätzlich kannst Du eine Ratten-Schwingklappe in den Eingang hängen, damit hast Du auch zu 95% das Rattenproblem durch Futtergeruch gelöst.



Sommer



In diesen Monat kommen nach der Paarungszeit und einer Tragezeit von rund 37 Tagen bereits die ersten Igelbabys zur Welt. Sie sind weiß bestachelt, haben eine rosa Haut und wiegen nur 12-20 g. Die Igelbabys werden 6 Wochen lang gesäugt und verlassen mit 3 Wochen gelegentlich im kleinen Radius das Nest. Etwa 3 Wochen lang begleitet die Mutter ihren Nachwuchs und zeigt ihnen alles, was sie zum Überleben benötigen.
Siehst Du bei Tageslicht einen Jungigel, dann warte erst einmal ab, ob die Mutter und Geschwister auftauchen. Siehst Du nach 2 Stunden keines der beiden, dann ist Eile geboten. Such umgehend nach dem Nest.

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Juni

Der Juni ist der einzige Monat, in dem Du, ohne das Winterschlafnest oder Geburtsnest zu beschädigen, Gartenarbeiten erledigen kannst. Aber dennoch solltest Du mit Vorsicht die Arbeiten vornehmen, da jederzeit mal ein Igel schlafen könnte, sie sind schließlich nachtaktiv. Gleichzeitig ist die Paarungszeit im vollen Gange. Wenn Du genau hinhörst, kann es durchaus passieren, dass Du in der Dämmerung bis in den Morgen hinein das sogenannte „Igelkarussell“ hören kannst. Hierbei versucht das Männchen das Weibchen zu beeindrucken, indem er in kreisenden Bewegungen mit teilweise laut schnaufenden Geräuschen sich um das Weibchen bewegt.

Juli

Achtung: Igel sind nachtaktiv. Siehst Du tagsüber einen, bitte bringe ihn umgehend auf eine Igelstation. Ausgewachsene Igel, welche während des Tages aktiv sind, sind immer hilfsbedürftig. Bei der Rettung solltest Du dich beeilen, denn Fliegen legen gerne auf diese geschwächten Tiere ihre Eier ab. Die innerhalb von 24 Stunden schlüpfenden Maden kriechen sofort in sämtliche Körperöffnungen ihres Wirtes. Ein Wettlauf mit dem Tod beginnt, ansonsten ist der Igel spätestens nach 72 Stunden tot. Bitte achte bei der Aufnahme des Igels unbedingt auf ein Nest mit eventuellen Säuglingen.

August

Eine Zufütterung ist gerade in dieser Zeit besonders wichtig. Die säugende Mutter als auch die Jungtiere benötigen in dieser Zeit sehr viel Energie. Gerne kannst Du Nassfutter anbieten, allerdings bitte erst bei Einbruch der Dämmerung und hol unbedingt die Reste morgens wieder rein. Das hat den Grund, dass sonst bei den warmen Temperaturen schnell Fliegen angelockt werden, welche jungen und hilfesuchenden Tieren zum Verhängnis werden können.



Herbst



In den Herbstmonaten beginnen die Igel damit, ihre Quartiere für den Winterschlaf vorzubereiten. Gartenbesitzer können helfen, indem sie ihren Garten sehr naturnah mit heimischen Pflanzen gestalteten, kein Gift nutzen, Laub- und Reisighaufen liegen lassen, Kellerschächte sichern, Gartenteiche mit Ausstiegsrampen versehen, Durchschlupflöcher in Gartenzäunen lassen, gelbe Säcke erhöht aufbewahren, auf Rasentrimmer und Mähroboter verzichten und stets umsichtig bei der Gartenarbeit sind. Außerdem müssen sie sich natürlich ein entsprechendes Polster anfressen – auch hier ist die Zufütterung inzwischen unerlässlich.

Die Jungtiere erhalten meist ihr Geburtsnest als Winterquartier. Allerdings benötigen die wenigsten Jungtiere dieses Nest, denn im November werden die meisten Jungigel in der Igelstation aufgenommen, da sie nicht annähernd das Gewicht erreicht haben, mit dem sie den Winterschlaf überleben könnten. Bei der Aufnahme in diesen kalten Monaten ist es besonders wichtig, dass das stachelige Tier erst auf einer handwarmen Wärmflasche gewärmt wird, bevor Du ihm die nötige Nahrung anbietest.

Wiegt ein Igel unter 200g, benötigt er zusätzlich eine spezielle Aufzuchtmilch, die mit Fencheltee angerührt wird. Als Erstversorger reicht auch ein ungesüßter Fencheltee, damit kannst Du die Zeit bis zur fachgerechten Versorgung überbrücken. Igelbabys unter 100g benötigen ganz dringend professionelle Hilfe. Findest Du Jungigel, solltest Du auf jeden Fall immer darauf achten, ob Geschwister in der Nähe sind, da diese ebenfalls aufgenommen werden sollten. Also halte möglichst noch einige Tage an der Fundstelle nach ihnen Ausschau. Es ist zu raten, dass Du bei Aufnahme immer Kontakt zu einer Igelstation hältst. Sie wissen am besten, was zu tun ist.

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September

Noch immer ist der Nachwuchs unterwegs. Nun sollten Laubhaufen, mit Reisig unterfüttert, unbedingt in den Gärten an geschützten Stellen liegen bleiben, damit genügend Material für die Winterschlafnester zur Verfügung steht. Es bietet sich zudem an Igelhäuser aufzustellen, die Du bei uns kaufen kannst. Mit Stroh gefüllt wird es gerne als Schlafplatz angenommen. Je früher Du diese Häuser aufstellst, umso höher ist die Chance, dass sich ein Igel dort einnistet.

Oktober

Im Idealfall wiegt im Oktober ein Igel 600g, aus diesem Grund müssen sich vor allem Jungtiere viel Fett anfuttern. Heutzutage erreichen dieses Gewicht nur die Igel, die zugefüttert werden.

Im Oktober bauen die Altigel ihr Winterschlafnest und gehen oft je nach Temperatur bereits in den Winterschlaf.

November

Im November haben auch die meisten Igelweibchen ihr Schlafnest aufgebaut. Das Nest ist sehr aufwendig gestaltet, damit es regenfest ist. Diese Arbeit ist absolut energieraubend und sehr langwierig, somit ist es klar, dass bei der Zerstörung des Nestes der Igel kaum noch Überlebenschancen haben wird. Die Igel, die kein Nest mehr haben, fallen vor allem durch ihre Tagaktivität auf und ihnen muss durch Aufnahme und geschützte Überwinterung geholfen werden.

Winter



Siehst Du ab Dezember noch einen Igel, benötigt dieser auf jeden Fall dringend Hilfe, da im Dezember spätestens alle Igel in ihrem Winterschlaf liegen sollten. Oft sieht man die hilfesuchenden Tiere unter Vogelfutterhäuschen, die verzweifelt die heruntergefallenen Körner fressen, welche sie allerdings nicht verwerten können. Auch hier hilt es bei Aufnahme eines Igels Kontakt zu einer Igelstation aufzunehmen oder diese direkt um Hilfe bittest.

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