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Zecken bei Katzen: Kleine Blutsauger mit großer Wirkung

Samtpfoten mit Freigang leben das Abenteuer: Sie streifen durch Gärten, Wiesen und Wälder, klettern auf Bäume oder genießen ein Sonnenbad im hohen Gras. Doch so schön diese Freiheit auch ist – sie birgt auch Risiken.

Einer der wohl unscheinbarsten, aber gefährlichsten Begleiter lauert direkt im Grünen: die Zecke.

Kaum sichtbar, aber höchst aktiv, nutzen Zecken jede Gelegenheit, sich auf ihre tierischen Wirte zu schleichen. Besonders Katzen, die sich gern durchs Unterholz schlagen oder sich im Gebüsch verstecken, sind gefährdet. Und obwohl ein einzelner Zeckenstich auf den ersten Blick harmlos erscheinen mag, kann er schwerwiegende Folgen haben – gerade dann, wenn Krankheitserreger übertragen werden.

In unserem Fachbeitrag erfährst du, warum Zecken für Katzen gefährlich werden können, welche Krankheiten sie übertragen und wie du deine Katze bestmöglich schützt.

Zecken – mehr als nur lästig

Zecken gehören zur Familie der Spinnentiere, genauer gesagt zu den Milben. Ihr Lebenszyklus umfasst mehrere Entwicklungsstufen: von der winzigen Larve über die Nymphe bis hin zur ausgewachsenen Zecke. Gemeinsam haben alle Formen eins: Sie benötigen Blut, um sich weiterzuentwickeln – und das holen sie sich bevorzugt von warmblütigen Tieren wie Katzen.

Dabei gehen sie höchst geschickt vor: Mit ihrem spezialisierten Mundwerkzeug ritzen sie die Haut auf, injizieren ein betäubendes Sekret und verhindern durch spezielle Enzyme, dass das Blut gerinnt. So können sie oft unbemerkt über mehrere Stunden – manchmal Tage – saugen. Genau in diesem Zeitraum besteht die größte Gefahr: Krankheitserreger wie Bakterien oder Parasiten können über den Speichel oder Darminhalt der Zecke in den Organismus der Katze gelangen.

Diese Krankheiten können Zecken übertragen

Katzen sind grundsätzlich etwas resistenter gegenüber zeckenübertragenen Krankheiten als Hunde – aber keinesfalls immun. Hier ein Überblick über die wichtigsten Erkrankungen:

  • Borreliose: Verursacht durch Borrelia burgdorferi, äußert sich diese Infektion unter anderem durch Fieber, Müdigkeit, Lahmheit und Gelenkschmerzen. Eine frühzeitige Behandlung mit Antibiotika ist entscheidend.
  • Ehrlichiose: Eine bakterielle Infektion, die unter anderem Fieber, Appetitlosigkeit, geschwollene Lymphknoten und Schwäche hervorrufen kann. Auch Atemwegsprobleme sind möglich.
  • Anaplasmose: Ebenfalls bakteriell bedingt. Symptome reichen von Fieber über Appetitmangel bis hin zu Leber- und Nierenproblemen.
  • Babesiose: Diese durch Einzeller ausgelöste Erkrankung greift die roten Blutkörperchen an und kann lebensbedrohlich verlaufen – mit Fieber, Gelbsucht und Organschäden.
  • Cytauxzoonose: Eine seltene, aber hochgefährliche Erkrankung, die schwere Blutarmut und Organversagen auslösen kann. Eine sofortige tierärztliche Behandlung ist zwingend notwendig.
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Die Symptome all dieser Krankheiten sind häufig unspezifisch – Müdigkeit, verminderter Appetit oder Fieber können auf vieles hindeuten. Umso wichtiger ist es, dass du deinen Tierarzt informierst, wenn deine Katze Freigänger ist und ein Zeckenstich infrage kommt.

Früh erkennen – richtig handeln

Ein einziger Zeckenstich reicht aus, um Erreger zu übertragen. Deshalb ist es wichtig, nach jedem Freigang das Fell deiner Katze sorgfältig zu kontrollieren – besonders an dünn behaarten, gut durchbluteten Stellen wie Ohren, Achseln oder zwischen den Zehen.

Wird eine Zecke entdeckt, heißt es: Ruhe bewahren. Mit einem geeigneten Werkzeug – wie einem Zeckenhaken, einer Zeckenzange oder Zeckenkarte – lässt sie sich sicher entfernen. Dabei immer direkt an der Haut ansetzen und die Zecke langsam und ohne Druck herausziehen. Bitte keinesfalls Öle, Alkohol oder Klebstoff verwenden – diese Mittel können die Zecke zusätzlich stressen und dazu führen, dass sie noch mehr Erreger freisetzt.

Nach dem Entfernen die Einstichstelle desinfizieren und beobachten – sollte sich eine Entzündung bilden oder die Katze ungewöhnliche Symptome zeigen, ist ein Tierarztbesuch ratsam.

Welche Zecken beißen sich am häufigsten in Hunden und Katzen fest?

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Der gemeine Holzbock

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Die braune Hundezecke

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Die Auwaldzecke

Doch jetzt zu der wohl meist gestellten Frage: Drehen oder ziehen?

Da es keine wissenschaftlichen Belege gibt, welche beweisen, dass eine Methode gefährlich oder gar schädlich ist, ist es völlig egal, ob du zum Team Drehen oder Team Ziehen gehörst. Hauptsächlich geht es darum, die Zecke vollständig und ohne Rückstände aus der Haut deiner Fellnase zu entfernen. Geschieht dies nicht und es bleiben Zeckenrückstände hängen, könnten durch beispielsweise festsitzende Mundwerkzeuge schmerzhafte Entzündungen entstehen. Fallen dir also starke Hautirritationen, wie Schwellungen oder Rötungen, bei deinem Hund oder deiner Katze auf, solltest du einen Tierarzt aufsuchen. Passiert dies nicht, gibt es keinen Grund zur Sorge!

Trotz dessen, dass es nicht DIE Zeckenentfern-Methode gibt, haben wir kleine Tipps und Tricks für dich:

Team Ziehen:
Bitte niemals ruckartig ziehen, sondern immer vorsichtig und behutsam.

Team Drehen:
Es ist egal wie rum die Zecke gedreht wird. Da sie kein Gewinde haben, gehen sie zu beiden Seiten gleich gut heraus.

Zecken entfernen:
Mit der Hand, einem Hilfsmittel oder sollte es lieber der Tierarzt tun? Erst einmal wollen wir dich beruhigen. Du musst nicht wegen jeder Zecke zum Tierarzt fahren. Du kannst sie auch selbst entfernen, vorausgesetzt, su ekelst sich nicht davor. Tust su dieses nicht, ist es auch hier vollkommen egal, ob du den Parasiten mit deinen bloßen Fingern oder mit einem Hilfsmittel entfernst. Wichtig: Du solltest, egal ob mit den Fingern oder einem Hilfsmittel, die Zecke immer behutsam greifen. Gib nicht zu viel Druck auf ihren kleinen Körper, damit du sie nicht zerdrückst und ihren ganzen Körper entfernen kannst – ohne Reste zu hinterlassen.

Effektiver Schutz – so bleibt deine Katze sicher

Zeckenprophylaxe ist heute einfacher denn je – vorausgesetzt, es werden geeignete und katzenspezifische Produkte verwendet. Diese Möglichkeiten stehen zur Verfügung:

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Spot-On-Präparate, wie die ANIBIO Melaflon spot-on Tropfen: Werden im Nacken aufgetragen und verteilen sich über die Haut oder den Blutkreislauf. Hat sich der Wirkstoff jedoch gut verteilt, hält dieser gewöhnlich für einige Wochen an.

Zecken Halsbänder: Geben über einen längeren Zeitraum Wirkstoffe ab.

Tabletten und Sprays: In Rücksprache mit dem Tierarzt einsetzbar – je nach individueller Verträglichkeit.

Achtung: Nicht jedes Mittel, das bei Hunden funktioniert, ist auch für Katzen geeignet – einige Substanzen sind für sie sogar hochgiftig. Deshalb gilt: Immer nur geprüfte und speziell für Katzen zugelassene Produkte verwenden.

Unser Fazit für deine Samtpfote

Auch wenn sie klein und unscheinbar sind: Zecken stellen für Katzen eine ernstzunehmende Gefahr dar. Durch regelmäßige Kontrollen, frühzeitiges Entfernen und wirksame Prophylaxe kannst du deine Katze wirksam schützen – und ihre Ausflüge in die Natur sorgenfrei genießen lassen.

Tipp von uns bei Aquatop in Würselen: In unserem Fachmarkt findest du nicht nur hochwertige Zeckenmittel speziell für Katzen, sondern auch die passende Beratung – individuell und mit Herz. Schau einfach vorbei oder sprich unser Team an. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass deine Samtpfote rundum umsorgt ist.





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